Holz im Badezimmer

Das Badezimmer hat im Laufe der letzten Jahrzehnte die Wandlung von der funktionalen Nasszelle in den Wohnbereich vollzogen.

„Wohnlich“ ist für jeden etwas Anderes. Letztlich ist das eine Frage des Stils und des Geschmacks. Daher kann „wohnlich“ gleichbedeutend mit vielem sein, das den individuellen Geschmack widerspiegelt: aufgeräumt, klar, bunt, verspielt, funktional, warm oder kühl. Die Stile- Definition ist ein bündelndes Mittel.

Sicherlich empfinden jedoch die meisten Menschen die Verwendung von natürlichen Baumaterialien als „wohnlich“. Dabei geht es dann außer um Form und Farbe, auch darum, wie es sich anfühlt, die Haptik. An dieser Stelle kommt Holz ins Spiel.

Holz als Werkstoff im Badezimmer ist aufgrund der anfallenden Feuchtigkeit immer heikel. Aber es gibt Möglichkeiten der Bearbeitung, mit denen Holz resistenter gegen Feuchte und somit Fäulnis wird. Durch die bessere Widerstandsfähigkeit wird es haltbarer und die Verwendung im Bad wird sinnvoll möglich.

    1. Holz in der Oberfläche bearbeiten: das Holz kann, nachdem es in der gewünschten Form und Oberfläche hergestellt wurde, mit einem Schutz versehen werden, der die Holzporen schliesst. Die Möglichkeiten sind u.a. Ölen, Wachsen und Lackieren.
    2. Holz thermisch behandeln, dann entsteht „Thermoholz“: das Holz wird unter Ausschluss von Sauerstoff auf über 160 bis 225 °C erhitzt. Pilze und Sporen sterben ab, das Holz „karamellisiert“. Nach diesem Prozess schwindet und quillt Holz deutlich weniger, nimmt kaum noch Wasser auf und sein pH Wert sinkt auf 1,5. Dadurch haben Mikroorganismen keinen Nährboden und es fault nicht. Allerdings verliert es auch deutlich an Festigkeit und riecht vorübergehend rauchig. Nadel- und Laubhölzer reagieren unterschiedlich auf die Behandlung und sind danach entsprechend unterschiedlich einsetzbar.
    3. Holz chemisch behandeln, z.B. acetyliertes Holz: Holz wird mit Essigsäureanhydrid unter Druck oder im Vakuum erhitzt und in Reaktion gebracht. Dabei wird die Holzoberfläche gegenüber Schädlingen unempfindlich, der Wasseranteil wird dauerhaft herabgesetzt und die Stabilität dabei bewahrt. Hersteller bezeichnen ihre so entstehenden Holzprodukte unterschiedlich mit geschützten Markennahmen. Ein Beispiel ist „Accoya“ der Firma Accsys. Die Verwendung von acetylierten Hölzern ist überwiegend im Außenbereich, kommt also im Badezimmer selten vor. Trotzdem habe ich ein Beispiel gefunden.

Beispiel für oberflächenbehandeltes Holz

Normale Holzoberflächen müssen vor der Feuchte im Bad geschützt sein. Daher ist das einfachste Mittel der Lack. Auf die unterschiedlichen Lacke werde ein anderes Mal eingehen. Heute aber auf die Funktionalität: Es hält und hält und hält, solange es keine Verletzung der Lackschicht gibt. Wenn doch, dann kann Wasser dort eindringen und Verfärbungen oder Fäulnis hervorrufen. Trotzdem sieht es als Waschtischplatte toll aus und ist in vielen Oberflächenfarben möglich.

 

Beispiele für Thermoholz und acetyliertes Holz

Bei meinen Recherchen bin ich auf „WOODBASIN“ gestossen. Diese Firma bietet Waschtischanlagen aus Holz und hat für das Modell Cone Invi 2018 den Reddot Award bekommen. Gemäß Angaben auf der firmeneigenen Internetseite, werden Thermoholz und acetyliertes Holz für individuelle Waschtische verarbeitet.

… dieses Bild kommt original hierher: https://www.tisch-neu.de/woodbasin-wenn-einzigartigkeit-auf-hohe-qualitaet-trifft/

Accessoires für das Bad aus Thermoesche sind bei Firma Decor Walther erhältlich. Die Objekte sind unerwartet leicht für Holz. Vom rauchigen Grundaroma habe ich bereits geschrieben und ja, wenn ich die Nase dran halte rieche ich es.  Aber es verfliegt nach einiger Zeit, sodass es geruchlos ist.

Hier gibt es die Accessoires: https://www.decor-walther.com/de/products/accessory